Ich suche in deinen Augen nach dem Meer,
das mich zieht.
Wo hast du seine Küste gesetzt?
Mit deinen Gedanken,
mit deinem Herzen,
mit deiner Seele?
Welch salzige Brise benetzt meine Haut
so unerlässlich mild?
Meer, lass mich treiben
durch deine unendlichen Weiten.
Umspüle meine Sehnsucht,
durchfließe mein Sein,
überschwemme meinen Verstand.
Ich sehe es in naher Ferne,
in ferner Nähe sehe ich es.
Warte, dass du es mir zeigst
mit einer subtilen Quelle,
mit einem kleinen Brunnen,
mit einem geschliffenen Stein.
Auf alles werde ich schauen,
während ich durch die Wüste
deiner Zurückhaltung gehe.
Worte, Sätze, Episoden
der Zeit unserer Gemeinsamkeit
kann ich nicht vergessen,
soll ich nicht vergessen.
Sie sind die Regentropfen,
die zurück in den Himmel wollen.
Sie sind des Regenbogens Farben,
die niemals verblassen sollen.
Schwärmend durchstreife ich alle Orte
bis ich das milde Rauschen höre,
um angekommen, ehrfürchtig und stolz
deine schillernde Anmut zu betrachten.
Sag mir, magst du meinen hellen Schatten auf deiner Oberfläche? Gefällt dir das laute Lachen, das dein Wasser durchdringt?
Schlage Wellen, stehe still.
Doch was du auch tust,
tue es mit deinem Willen.
Tag und Nacht werde ich da sein,
gestrandet auf einer Insel,
die mir Raum zum Leben lässt;
versunken an einem Riff,
das mein Feuer funkeln lässt.
Vielleicht will ich unter tausend
Gefahren aus deiner Tiefe tauchen,
aus diesem faszinierenden Ozean
scheinen und sehen, weshalb er
blaue, grüne und schwarze Wogen wählt.
Vielleicht.
(Dieses Gedicht ist ein Auszug aus dem Gedichtband "Goldklingeln. Gedichte & Texte", erschienen bei Book on Demand im Januar 2023, 9,99 € © Manou Fines)
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