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Mascha Kaléko



Mascha Kaléko wurde in Chraznow (Österreich-Ungarn) geboren, lebte in Berlin, New York, Jerusalem und starb in Zürich. Verfolgt, hochgeehrt und gefeiert, war sie eine deutsch-jüdische Dichterin mit vitalisierender Ausdrucksstärke. Es ist diese natürliche Kraft, die die Leser über die letzten Jahrzehnte beeindruckt hat und heute immer noch anzieht. Es ist gar so, als würde ihr lyrisches Ich uns direkt ansprechen, als sei man ihr wirklich begegnet. Die deutsche Sprache war für Mascha Kaléko Heimat und Refugium; eine Sprache, die sich mit dem Dritten Reich drastisch verändern sollte und alles Gefühlvolle, Verspielte, Kesse, wahrhaftig Suchende ausschloss, weil es nicht in die Rede der enthumanisierenden Termini passte: Eine Katastrophe für eine Dichterin, die mithilfe ihrer Literatur seelenvollen Kontakt und gemeinschaftlichen Halt aus ihrer Umwelt erfuhr. Mascha Kaléko hat den Tod ihres einzigen Sohnes Steven nie verkraftet, so wenig wie sie unter ihrer Heimatlosigkeit und dem Gefühl, von niemanden wirklich verstanden zu werden, gelitten hat. Es scheint jedenfalls zu stimmen, dass diejenigen, zu denen ihre zeitlose Sprache spricht, sie lieben und dass allen anderen diese ihrer Worte eigene, liebevoll freche Melodie nie zu Ohren gekommen ist.













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